Als Mopsdame von Welt verbringe ich meine Ferien nicht immer nur am Meer. Vor allem Städtetouren gefallen mir ausgesprochen gut. Einfach mal ein Wochenende raus aus dem Alltag und etwas Neues entdecken. Dieses Mal hat es mich in Begleitung meiner Lieblingsmenschen nach Görliwood gezogen. Wohin fragt Ihr? Lest einfach weiter, es lohnt sich.
Inhaltsverzeichnis
Görlitz aka Görliwood
Görlitz, die östliche Stadt Deutschlands liegt an der Lausitzer Neiße im Freistaat Sachsen. Der Fluss trennt nicht nur die Stadt von ihrem urbanen Zwilling Zgorzelec sondern, wir ihr aufgrund des Namens bereits vermuten könnt, auch die Länder Deutschland und Polen. Für mich ein beeindruckendes Gefühl, mit meinen vier Pfoten über eine Brücke von einem Land ins andere zu Laufen. Hin und her. Immer wieder und ohne, dass ich eine Grenzkontrolle passieren muss. Ich glaube, dass wir uns dieses Geschenk mit dem Namen Europa immer wieder bewusst machen müssen.

Görlitz ist aber nicht nur durch seine Lage bekannt, sondern auch aufgrund seiner rund 4.000 Kultur- und Baudenkmäler. Spätgotik, Renaissance und Barock prägen die Altstadt, umgeben von wunderbaren Gründerzeitvierteln. Und Grün ist es rund um die Altstadt. Für mich als Vierbeinerin ein nicht ganz unwichtiges Argument zum Wohlfühlen.

Görliwood
Neben der alten römischen Handelsstraße „Via Regia“, die durch den Ort verläuft, ist Görlitz aber vor allem als Filmstadt berühmt. Ob ihr es glaubt oder nicht, auch ich gucke (sehr zum Leidwesen meiner Menschen, weil da sehr mitgehe) gern TV. Am liebsten natürlich Tierfilme und Krimis mit düsterer Musik. Aber z. B. das Grand Budapest Hotel mit seinen vier Oskars steht ab sofort auf meiner Bucket List. Das historische Kaufhaus mitten in der Altstadt war der zentrale Drehort, Weitere Filmszenen zeigen viele andere Orte in der Stadt. Da bisher mehr als 100 Filme in Görlitz gedreht wurden (u. a. Inglorius Basterds, Goethe, uvm.), trägt die Stadt den liebevolle Beinamen Görliwood.
Hotel Emmerich
Unser Quartier für das Wochenende ist das Hotel Emmerich, das 2014 nach aufwendiger Sanierung wieder eröffnet worden ist. Ich könnte jetzt ausgiebig schwärmen, aber schaut Euch einfach die Fotos und die Webseite des Hotels an. Alles richtig gemacht. Das Handelsblatt findet, dass es eines 101 besten Hotels Deutschlands sein soll. Ich finde, es ist auf jeden Fall das Beste, was uns passieren konnte.
Stilvoll und vor allem herzlich. Die Begrüßung an der Rezeption ebenso wie meine neue Freundin am Frühstücksbüffet. Die hat meinen Menschen nämlich gesagt, dass ich mitkommen darf am zweiten Tag und mich dann mit Wasser und Obst versorgt. Und genau das ist es, was das Haus ausmacht. Stil und Charme. Probiert es aus, ihr werdet es genauso lieben. Versprochen.
38° beim Stadtbummeln
Stadtbummel machen Spaß. Meine Menschen gucken gern. Nach links, rechts, oben und unten. Ich bummele gern mit der Nase. So nehmen wir alle einen für uns neuen Ort auf unsere Art und Weise auf. Dabei lieben wir es, uns in Altstädten treiben zu lassen, kleine Gassen zu gehen, die plötzlich wieder in große Plätze einmünden. Und meistens laufen wir auch in Kreisen. Das hilft uns zu verstehen, wie die Altstadt entstand und aufgebaut ist. Ihre Spannungsbögen mit Plätzen, Straßen und Gassen zu erkunden und dabei auch versteckte Durchgänge und Hinterhöfe zu finden macht uns viel Freude. Und es ist für mich als Mops viel entspannter als eine Stadtführung.
Eine Stadtführung empfehle ich Euch ohne Vierbeiner aber auf jeden Fall. Oder ihr nehmt einfach den roten Bus und fahrt bei gutem Wetter oben sogar an der frischen Luft und erfahrt ganz viel Wissenswertes. Wir sind bei 38° Celsius ehrlich gesagt aber ganz froh, von einem Schatten zum nächsten zu springen und der heißen Sonne zu entgehen. Das funktioniert hier in den Gassen zwischen den hohen, alten Häusern sehr gut und schont meine Pfoten.

Shopping in Görlitz
Ich gebe es zu, mich nervt es. Meine Menschen lieben es. Shopping, wenn ich das Wort schon höre, stelle ich mich schon darauf ein, zumeist bei einem meiner Menschen in wechselnden Geschäften auf dem Schoß zu schlafen, bevor es ins nächste weitergeht.
Bei unserem Bummel in Görlitz was das anders. Hier gibt noch etliche kleine, inhabergeführte Geschäfte. Das ist für uns alle nicht nur abwechslungsreicher, meine Menschen freuen sich vor allem darüber auch immer sehr. Und ich freue mich immer, wenn mich nette Geschäftsleute bemerken und mir ihre Aufmerksamkeit schenken. Am Ende war der Rucksack gut gefüllt und die eine und andere Tüte fanden ihren Weg in unser Hotelzimmer.
Kulinarische Köstlichkeiten in Görlitz
Wenn es um die Genüsse bei Reisen geht, werde ich oftmals nicht richtig beteiligt. Ich möchte das an dieser Stelle noch mal deutlich machen und anklagen. Es riecht oft viel zu gut, als dass ich nicht auch probieren mag. Aber nein, der Mops sitzt unter dem Tisch. Häufig vor der dusseligen Wasserschale. Ich bin doch keine Robbe! Darum mein Tipp liebe Gastronomiebetriebe: einfach mal einen Hundeteller auf die Karte setzen. Glaubt mir, selbstgemachte Hundekekse, ein bisschen Obst und Gemüse und zack, es klingelt extra in eurer Kasse. Bis dahin erbettele ich mir zur Not auch mal ein paar Muscheln vom Nachbartisch, ich kann nämlich ganz toll gucken.
Horschel Restaurant
Meine Menschen haben sich sehr wohl gefühlt. Am meisten haben sie noch tagelang das Horschel Restaurant gelobt. Service und Kreativität haben ihnen ebenso gefallen wie die angenehme Atmosphäre. Und mir haben die Muscheln vom Nachbartisch ausgesprochen gut gefallen. Grüße gehen raus an die nette Dame im Foto hinter mir, die mein lautes Gucken erhört hat.






Patrizierhaus St. Jonathan
Daneben haben wir zum Lunch am Samstag das Patrizierhaus St. Jonathan ausprobiert. Innen schaut es schon großartig aus, aber der Garten mit dem Wasserbecken war bei den heißen Temperaturen eine Erlösung. Wir haben uns gar nicht in Deutschland gewähnt, es hätte auch ein Ort irgendwo in Italien sein können.
Restaurant Casa Nova
Apropos Italien, da sind wir dann am Abend. Also nicht spontan im Land der Zitronen, sondern in Restaurant Casa Nova am Untermarkt. Zum Glück konnten wir auch ohne Tischreservierung noch einen Platz bekommen und es gab authentische, leckere Küche. Und ich habe wenigstens ein bisschen von den köstlichen Tomaten abbekommen. So lässt sich die blaue Stunde gut aushalten. Danach ging es für mich auch erstmals zurück ins Hotel. Was meine Menschen dann gemacht haben, lest ihr hier.
Höhepunkt am Abend
Bei meiner abendlichen Gassi-Runde sind wir bereits am Freitag über die Werbung für das Open-Air-Kino im Innenhof des alten Rathauses gestolpert. Freitags lief ein polnischer Film mit Untertiteln. Aber da stand erstmal das leckere Essen im Restaurant Horschel auf dem Programm. Also nach Samstag gucken und siehe da, da läuft die britische Komödie „The Art of Love“. Gesagt, getan.
Im Innenhof erwartet das Team vom Camillo Programmkino seine Gäste mit kalten Getränken, Snacks und einen fast schon komplett gefüllten Hof mit Stühlen, Tischen, Sofas und vielen netten Menschen. Die Nacht zog herein und der Film konnte beginnen. Ein echter Höhepunkt für meine beiden, die mich hinterher noch mal für ein paar Schritte aus dem Zimmer holten. Und weil die Stimmung so gut und die Nacht so angenehm warm war, gab es noch eine Runde Cocktails für beide auf dem stimmungsvoll beleuchteten Untermarkt vis-à-vis unserem Hotel.
Ausflugstipps
Berzdorfer See
Am Samstag haben wir nachmittags noch einen kurzen Ausflug zum Baden an den Berzdorfer See gemacht. Nach 15 Minuten Fahrzeit mit dem Auto und vermutlich sogar viel schöner mit dem Rad seid ihr da. Aber Achtung: packt Euch Badeschuhe ein, der ehemalige Tagebau ist nichts für zarte Füße. Dafür herrlich erfrischend. Unser Tipp: versucht mal die Terrasse der Insel der Sinne. Bei unserem Besuch war zwar leider eine geschlossene Veranstaltung, aber es sieht toll aus.
Rakotzbrücke
Auf der Heimfahrt zurück nach Magdeburg sind wir nach Norden gefahren. Unser Ziel liegt ca. eine Autostunde entfernt von Görlitz im Rhododendronpark Kromlau. Insbesondere die Rakotzbrücke mit ihrer interessanten Bogenform und der Spiegelung auf dem Rakotzsee hat uns angelockt (Info: Rakotz ist sorbisch und bedeutet Krebs). Wenn uns auch das Bauwerk aus der Nähe optisch nicht so sehr angesprochen hat, so ist das Foto auf jeden Fall 100 Prozent etwas für Instagram. Überrascht hat uns und vor allem mich der schöne Park mit seinen großen, alten Bäumen. An meiner Laufleine durfte ich mich hier noch mal ordentlich austoben, bevor es dann nach Hause ging.

Das war es, und es war schön. Wir haben uns ins schöne Görlitz verliebt und werden wiederkommen, denn ein Wochenende reicht bei weitem nicht aus, um alles zu entdecken.
Viele Dank,
Eure Pauli
Offenlegung: Für diesen Beitrag wurden Pauli und ihre zwei Lieblingsmenschen von der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH eingeladen. Die Übernachtungen im Hotel Emmerich und das Abendessen im Restaurant Horschel wurden dabei übernommen; alle anderen Ausgaben wurden selbst beglichen. Die Meinung von Pauli berührt das nicht.